Nachfolge im Fokus: Unternehmerinnen und Unternehmer diskutieren in Adliswil

Die Unternehmensnachfolge ist ein Thema, das im Laufe des Berufslebens viele Unternehmerinnen und Unternehmer betrifft. Sie zählt zu den grossen Herausforderungen für KMU und ist gleichzeitig ein entscheidender Erfolgsfaktor für die Zukunft des Gewerbes. Der Übergabeprozess ist komplex und erfordert neben langfristiger Planung auch ein hohes Mass an Vertrauen sowie den sensiblen Umgang mit persönlichen Emotionen. Am 3. September 2025 fand im Aglaia in Adliswil der KMU-Impuls der Standortförderung Zimmerberg-Sihltal zum Thema «Nachfolgeregelung» statt. Patronatsgeber war der HGV Adliswil, die Veranstaltung wurde zudem von der Zürcher Kantonalbank unterstützt. Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Region liessen sich die Gelegenheit nicht entgehen und informierten sich aus erster Hand über das Thema. Tipps und Erfahrungen zur Nachfolgeregelung Marc Maurer, Leiter Nachfolgeregelungen bei der Zürcher Kantonalbank, erklärte in seinem Referat, dass eine Firmenübergabe in erster Linie mit vielen Emotionen verbunden sei und Zeit brauche: Im Durchschnitt dauert es bis zur Verantwortungsübergabe 6,5 Jahre. Seine drei zentralen Tipps: Erstens solle man sich rechtzeitig mit der Nachfolgeregelung auseinandersetzen und eine klare Standortbestimmung vornehmen. Zweitens sei eine ehrliche, transparente Kommunikation entscheidend – auch innerhalb der Familie. Drittens empfahl er, frühzeitig Expertinnen und Experten beizuziehen, um Chancen optimal zu nutzen und Stolpersteine zu vermeiden. In einem Panel berichteten Urs Weyermann (Dreiecks-Transfer Transport und Logistik, firmeninterne Übergabe), Hansruedi Kölliker (KölliBeck, Verkauf der Unternehmung) und Vladimir Minic (Straumann Hüppen, Übernahme vom Eigentümer) von ihren persönlichen Erfahrungen. Sie schilderten die emotionalen Aspekte des Loslassens ebenso wie die Chancen und Gefahren einer Übernahme. Herausforderungen und Erfolgsfaktoren Eine Nachfolge ist selten einfach. Geeignete Nachfolgerinnen und Nachfolger zu finden, die Verantwortung übernehmen, ist anspruchsvoll. Gerade wenn keine familieninterne Lösung vorhanden ist. Für externe Übernehmende wiederum bedeutet der Eintritt in ein bestehendes Unternehmen, sich das Vertrauen von Kundschaft und Mitarbeitenden zu erarbeiten. Auch für die Abgebenden ist der Prozess herausfordernd. Loslassen, eine neue Rolle einzunehmen und den Alltag neu zu gestalten, ist ein Prozess. Wer sich frühzeitig Gedanken über sinnvolle Beschäftigungen neben dem Betrieb macht, schafft gute Voraussetzungen für einen gelungenen Übergang. Eine erfolgreiche Nachfolgeregelung braucht daher Mut, Vertrauen und Respekt sowie genügend Zeit. Manchmal gilt es auch innezuhalten, «Nein» zu sagen und einen neuen Anlauf zu wagen. Entscheidend bleibt das Vertrauen in die nächste Generation – damit das Unternehmen langfristig erfolgreich weitergeführt werden kann.

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