Wie die Kinder in Rüschlikon sicher zur Schule kommen

Die Szene ist alltäglich: Einige Kinder in Rüschlikon spielen Fangen. Ohne lange nachzudenken, rennt eines von ihnen hinter einer Hausecke hervor und direkt auf die Vordergasse – eine kurze Strasse zwischen der Alten Landstrasse und der Nidelbadstrasse. Gleichzeitig ist ein Lieferwagen unterwegs. Der Fahrer kann nicht mehr rechtzeitig reagieren, und das Kind prallt an das Fahrzeug. Zum Glück für beide nur seitlich: Das Kind kam mit leichten Schürfungen und einem Schrecken davon. Der Vorfall vom August 2024 ist Yves Uebersax, dem Dienstchef der Gemeindepolizei Rüschlikon, in Erinnerung – zum Glück auch deshalb, weil es bislang in der Gemeinde noch keine schwereren Unfälle im Strassenverkehr mit Kindern gab. Damit das so bleibt, sichert die Gemeindepolizei die Schulwege. Gerade jetzt ist das ein wichtiges Thema: Viele Kinder gehen das erste Jahr in die Schule oder in den Kindergarten – entsprechend neu ist der Schulweg für sie. Kinder und Erwachsene im Blick Um den Kindern in Rüschlikon einen sicheren Schulweg zu ermöglichen, macht die Gemeindepolizei einiges: «Wir überwachen den Verkehr und den Schulweg, achten darauf, dass die Kinder das Gelernte im Verkehrsunterricht richtig anwenden, geben ihnen bei Bedarf Tipps und korrigieren sie bei Fehlverhalten», erklärt Yves Uebersax. Doch nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen behält die Polizei im Blick: «Ablenkung durch Smartphones, allgemeine Unaufmerksamkeit und schliesslich Elterntaxis.» Dies sind laut Yves Uebersax zusätzliche Gefahren für alle Kinder und verursachen unnötigen Mehrverkehr. Wenn er mit den Eltern spricht, weist er auf die Wichtigkeit eines Schulwegs hin, den das Kind gut kennt: «Die Eltern sollten einen sicheren Schulweg bestimmen, den sie regelmässig mit dem Kind ablaufen, damit die Strecke vertraut ist. Sobald das Kind dazu bereit ist, sollten sie es den Schulweg aber auch alleine erleben lassen.» Gefährliche Grossbaustellen Gemäss Yves Uebersax stellen aktuell auch die Grossbaustellen beim Bahnhof Süd und Nord eine Gefahr für die Schulkinder dar. Dieser begegnet die Gemeindepolizei vor allem durch eines: Kommunikation. In Gesprächen mit allen Involvierten – der Bauleitung, der Schule und vor allem den Eltern – macht sie auf die Gefahren aufmerksam und motiviert die Verantwortlichen dazu, den Kindern alternative Routen zu zeigen. Das geschieht regelmässig im Rahmen des Elternrats oder spontan auf der Strasse. Und weil es dort manchmal schnell gehen kann, appelliert Yves Uebersax schliesslich an die Autofahrer: «Aufmerksamkeit und eine angepasste Geschwindigkeit sind die Schlüssel für die Sicherheit im Strassenverkehr – besonders dann, wenn Kinder am Strassenrand unterwegs sind.»

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