Kilchberg will auch im kommenden Jahr ein Steuerparadies bleiben

Der Gemeinderat ging in den letzten beiden Jahren noch davon aus, dass Kilchberg spätestens ab 2026 den Steuerfuss erhöhen muss – von bis zu vier Prozentpunkten war die Rede. Nun soll der Steuerfuss im kommenden Jahr bei tiefen 72 Prozent bleiben. Und: Auch im übernächsten Jahr soll der Wert unverändert fortbestehen. «Ab 2028 könnte, bei schlechter Entwicklung der Erfolgsrechnung, beispielsweise durch tiefere Grundstückgewinnsteuern, allenfalls eine Erhöhung erfolgen», sagt Gemeinderat und stellvertretender Finanzvorsteher Andreas Eckert (FDP). Auch Einsparungen bei Ausgaben möglich Den Vorschlag des Gemeinderats, dass Kilchberg auch im kommenden Jahr den Steuerfuss von 72 Prozent beibehält, hat die Gemeinde laut Eckert den momentan hohen Einnahmen aus den Grundstückgewinnsteuern zu verdanken. Die Befürchtungen, dass diese zurückgehen könnten, haben sich bislang nicht bestätigt. «Auch im kommenden Jahr rechnen wir mit 17 Millionen Franken Einnahmen in diesem Bereich, für die Planjahre 2027 bis 2029 prognostizieren wir 15 Millionen», sagt Eckert. Er betont aber, dass eine mögliche Erhöhung des Steuerfusses um zwei Prozentpunkte im Jahr 2028 auch mit anderen Mitteln abgewendet werden könnte: «Nur weil die Einnahmen aus den Grundstückgewinnsteuern zurückgehen könnten, heisst das nicht, dass dadurch automatisch der Steuerfuss steigen muss.» Auch Einsparungen bei den Ausgaben seien ein Mittel, um tiefere Einnahmen auszugleichen. Interessant sind die Einnahmen aus den Grundstückgewinnsteuern für Kilchberg in erster Linie, weil sie – im Gegensatz zu den regulären Steuern – nicht in den Finanzausgleich fliessen. Für 2026 rechnet die Gemeinde auch mit Steuereinnahmen von rund 99 Millionen Franken von privaten Personen und Firmen. Davon überweist Kilchberg jedoch fast 62 Millionen in den kantonalen Finanzausgleich. Kleines Defizit prognostiziert Im Budget rechnet der Gemeinderat für 2026 bei gleichbleibendem Steuerfuss mit einem Verlust von 57’000 Franken – bei einem Gesamthaushalt von rund 151 Millionen Franken. Bei den Investitionsausgaben schlagen auch im kommenden Jahr grössere Projekte zu Buche. «Die teuersten Posten sind die Restkosten des neuen Mittelstufenschulhauses Spinnergut mit Tagesschule, die Erneuerung des Wasserreservoirs Kopfholz zusammen mit Rüschlikon und diverse Strassenbauarbeiten», erklärt Eckert. Insgesamt plant Kilchberg mit Nettoinvestitionen in der Grössenordnung von 21 Millionen Franken. Das vom Gemeinderat vorgeschlagene Budget wird nun von der Rechnungsprüfungskommission geprüft. Das letzte Wort dazu und zur Festsetzung des Steuerfusses 2026 hat die Gemeindeversammlung vom 2. Dezember.

Kilchberg will auch im kommenden Jahr ein Steuerparadies bleiben

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