Doppelkindergarten in Adliswil weicht Mehrfamilienhaus

Der Doppelkindergarten Feldweg in Adliswil ist in die Jahre gekommen – genauso wie das Mehrfamilienhaus aus dem Jahr 1967, in dem er untergebracht ist. Mittlerweile genügt er den Empfehlungen für Schulanlagen des Kantons nicht mehr und müsste erweitert werden. Die Parzelle, auf der das Gebäude steht, gehört der Stadt Adliswil, die nun aktiv werden muss. Doch: «Die nicht ausgeschöpfte Ausnutzung des Grundstücks, der schlechte bauliche Zustand der Liegenschaft, die nicht mehr zeitgemässen Grundrisse der Wohnungen sowie die zu kleinen Kindergärten machen eine Gesamtsanierung unrentabel», schreibt der Stadtrat in einem Antrag, der am Mittwoch dem Parlament vorgelegt wurde. Um eine teure Sanierung zu vermeiden, will der Stadtrat die Parzelle für mindestens 60 Jahre im Baurecht an die Baugenossenschaft Sihlhalde abgeben – zu einem jährlichen Zins von rund 40’000 Franken. Das Parlament stimmte dem Antrag einstimmig zu. Preisgünstiger Wohnraum Die Baugenossenschaft Sihlhalde ist im Quartier keine Unbekannte. Sie besitzt bereits neun teilweise aneinandergebaute Häuser mit insgesamt 48 Wohnungen entlang des Feldwegs 1 bis 17. Präsidentin Judith Allenspach freut sich über den Zuschlag für den Feldweg 8. Momentan bestehen entlang des Feldwegs Wohnungen mit drei oder vier Zimmern. Auf der neuen Parzelle sollen deshalb in erster Linie Wohnungen für Ein- und Zwei-Personen-Haushalte entstehen. «So können wir Menschen, die seit Jahrzehnten im Quartier leben und für die die aktuelle Wohnung zu gross geworden ist, eine Alternative in der Nachbarschaft bieten», sagt Allenspach. Die dadurch freiwerdenden Wohnungen könnten dann etwa an junge Familien vermietet werden. Als gemeinnützige Wohnbauträgerin sei es das Ziel der Baugenossenschaft Sihlhalde, preisgünstigen Wohnraum anzubieten. Am Feldweg 8 ist der Bau von zehn bis zwölf modernen Wohnungen geplant. Sie sollen für ältere Menschen und Personen mit eingeschränkter Mobilität geeignet sein – mit Lift, praktischen Grundrissen und kurzen Wegen im Haus. Zum Gebäude gehören voraussichtlich auch ein Gemeinschaftsraum, ein Büro der Baugenossenschaft und ein Gästezimmer, das gemietet werden kann. «Wert gelegt wird auf einfache, robuste und unterhaltsarme Materialisierung und eine nachhaltige Wärmeerzeugung und Energieversorgung mit Solarstrom», sagt Allenspach. Kindergarten zieht um Ein Kindergarten ist im Neubau jedoch nicht mehr vorgesehen. Die Stadt Adliswil plant im Gebiet Krebsbach eine neue Lösung. Bis es so weit ist, werden die Kinder vorübergehend im Schulhaus Kopfholz sowie im Kindergarten Hofacker untergebracht. Sofort ausziehen müssen sie jedoch nicht: Bis im Juli 2027 bleibt alles beim Alten. In der Folge baut die Stadt das Gebäude zurück und übergibt die Parzelle im November 2027 der Baugenossenschaft Sihlhalde. «Danach beginnt die Bauphase, die bis Frühling 2029 dauern soll», sagt Judith Allenspach. Die Vermietung der neuen Wohnungen ist ab April 2029 vorgesehen.

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