Nach Sichtungen sucht Thalwil die gefährliche Asiatische Hornisse

Schwarzer Kopf, gelbe Beine und hauptsächlich schwarzer Hinterleib – so sieht die Asiatische Hornisse aus. Gut zu wissen für Thalwilerinnen und Thalwiler. Denn sie könnten ihr begegnen: Seit Ende August wurde das etwa drei Zentimeter grosse Insekt viermal in verschiedenen Thalwiler Quartieren gesichtet. Ein Problem ist das in erster Linie für die Biodiversität und die hiesigen Bienenvölker, weil die Asiatische Hornisse einheimische Insekten frisst. Mehrere Stiche können auch für Menschen ein Risiko darstellen, allerdings gilt dies auch bei Stichen der Europäischen Hornisse. Ursprünglich stammt die Asiatische Hornisse aus Südostasien und wurde 2004 nach Frankreich eingeschleppt. 2017 ist das invasive Insekt auch in der Schweiz aufgetaucht. Und nun in Thalwil. «Bislang handelt es um Sichtungen einzelner Tiere», sagt Katharina Weber, Mediensprecherin der Baudirektion des Kantons Zürich. Ein Exemplar sei in der Nähe eines Bienenstocks gesehen worden, drei weitere im Siedlungsgebiet. «Ein Nest wurde noch nicht gefunden, die Suche danach ist aber im Gang.» Dochtgläser aufgestellt Asiatische Hornissen bauen sich im Frühling ein erstes Nest. Aus diesem ziehen sie in der Regel im Sommer aus und bauen sich ein zweites, ein sogenanntes Sekundärnest. Dieses ist birnförmig und hängt hoch oben in Baumkronen. Um ein Nest in der Region Thalwil zu finden, haben die Verantwortlichen der Baudirektion an den Orten der gemeldeten Sichtungen Dochtgläser mit einem Lockstoff aufgestellt. Erscheinen Asiatische Hornissen dort, werden sie markiert und anhand ihrer Flugrichtungen versucht, den Standort des Nestes herauszufinden. Ist das Nest gefunden, wird es zerstört, um die Ausbreitung des räuberischen Insekts einzudämmen. Ein Nest zu finden und zu beseitigen, ist nicht ganz einfach, weiss Beat Jörger, Präsident des Bienenzüchtervereins Bezirk Horgen: «Die Nester befinden sich oft in grosser Höhe und teilweise im Wald.» Von den Sichtungen in Thalwil hat der Imker aus Horgen gehört, ist jedoch nicht alarmiert: «Noch fehlen uns die Erfahrungen mit der Asiatischen Hornisse, zum Glück.» Sich gegen den Eindringling wappnen, könnten sich die Imker nur bedingt. Eine Möglichkeit sei, den Bienenstock mit einem Gitter oder einem hohen Gebüsch vor dem Flugloch zu schützen. Denn die Asiatische Hornisse lauert vor den Bienenstöcken und frisst die Honigbienen im Flug. Sichtung auf Plattform melden Weil die Asiatische Hornisse einheimische Bienen, Wespen, Fliegen, Schmetterlinge und Spinnen bedroht, sind Sichtungen meldepflichtig. Wer eine verdächtige Hornisse oder ein Nest sieht, muss dies auf der Meldeplattform www.asiatischehornisse.ch eintragen – idealerweise mit einem Foto. Dort ist auch ersichtlich, wie sich die Asiatische von der Europäischen Hornisse unterscheidet. Letztere ist ein Nützling und trägt zum Gleichgewicht in der Natur bei. Sie hat einen braun-roten Rumpf, braune Beine und ihr Hinterleib ist mehrheitlich gelb. Ihr Nest ist rund und hängt an einer geschützten Stelle. Laien sollten nicht versuchen, Insekten zu fangen oder Nester zu zerstören.

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