Adliswiler Jungfilmer gewinnt Schweizer Jugendmedienpreis

Die preisgekrönte Serie «Expedition ATLAS» des Adliswiler Filmemachers Nils Kauf erzählt die Geschichte dreier Zürcher Freunde, die ohne hochalpine Erfahrung den höchsten Berg Nordafrikas besteigen: den 4’167 Meter hohen Toubkal im marokkanischen Atlasgebirge. Eine Woche lang sind sie unterwegs, kämpfen mit Hitze im Tal, Kälte am Gipfel und der dünnen Luft in der Höhe. Begleitet werden sie von einem einheimischen Bergführer und einem Maultier, das beim Gepäcktransport hilft. «Wir wollten herausfinden, wie weit wir gehen können – körperlich, mental und im Team», sagt Kauf. Von der Ferienidee zur Doku Die Idee dazu entstand spontan. «Ich hatte nur wenige Tage frei und wollte sie nicht einfach am Strand verbringen», erzählt Kauf. Gemeinsam mit seinen Freunden Nils Bühler und Sebastián Rojas Camenzind suchte er nach einem Ziel, das echtes Neuland versprach. So wurde aus einer Ferienidee schliesslich eine Dokumentationsserie über Selbstüberwindung, die ihm beim YouMedia Award 2025 den ersten Platz in der Kategorie «Gesundheit» einbrachte. Die jungen Filmemacher bereiteten sich gründlich vor: Sie liessen sich im Umgang mit Steigeisen und Eispickeln schulen und klärten alle Drehgenehmigungen – bis hin zu Drohnenaufnahmen, die erst kurz vor der Abreise bewilligt wurden. Ein Kollektiv für grenzwertige Abenteuer Für «Expedition ATLAS» gründete Kauf das Dokumentarfilm-Kollektiv grenZHwertig productions. Der Name verweist auf die Nähe zur Region Zürich und auf Abenteuer, die an Grenzen gehen. «Ich bin die treibende Kraft, hole je nach Projekt aber andere ins Boot», erklärt er. Das Kollektiv versteht sich als offenes Netzwerk für unabhängige Produktionen mit journalistischem Anspruch und cineastischer Handschrift. Die Serie wurde im April 2025 auf Tele Top ausgestrahlt und fand grosse Beachtung. Für Kauf ist die Auszeichnung Bestätigung und Ansporn zugleich: «Wir haben sehr viel Herzblut hineingesteckt, damit es glaubwürdig wird. Schön, dass es einen Preis gibt, der das Schaffen von jungen Leuten ernst nimmt – und zeigt, dass Geschichten über Mut und Freundschaft auch heute noch berühren können.» Nächstes Abenteuer schon geplant Bereits im Sommer 2025 begab sich der 20-Jährige auf die nächste Reise: Mit «STRØM – Nordwärts zur Freiheit» dokumentierte Nils Kauf und sein Team eine einwöchige Kanu-Expedition in Schweden. Die Veröffentlichung der Serie ist für den Winter 2026 vorgesehen. Mit seinen Projekten will Kauf zeigen, wie seine Generation denkt und fühlt. «Es geht darum, sich selbst herauszufordern und andere zu motivieren», sagt er. «Unsere Geschichten sollen nahbar bleiben, roh und ungeschönt.»

Adliswiler Jungfilmer gewinnt Schweizer Jugendmedienpreis

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